Die ganzjährige Wärmeversorgung eines Einfamilienhauses mit Hilfe von Solarenergie
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Diplomarbeit
An der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Abt. Schweinfurt
Fachbereich Maschinenbau
Betreuer: Professor Nill
Vorgelegt von: Michael Nord
Hintere Gasse 19
Tel/Fax 09349/768
http://www.michaelnord.de
Großrinderfeld, im März 1993
Erklärung:
Hiermit erkläre ich, daß ich die vorliegende Abschlußarbeit
selbständig verfaßt und
noch nicht an anderer Stelle für Prüfungszwecke vorgelegt
habe.
Ich habe keine anderen als die angegebenen Quellen benutzt und wörtliche
oder
sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet.
Großrinderfeld, 30.März 1993
Michael Nord
Vorwort
Die Idee der vorliegenden Diplomarbeit entstand in der Erkenntnis der ungeheuren Energieverschwendung unserer Gesellschaft auf allen Gebieten. Nur durch ein tiefgreifendes Umdenken und eine grundlegende Änderung unserer Energiewirtschaft kann dieses Problem gelöst werden.
Die Durchführung der Arbeit, insbesondere die Beschaffung geeigneter
Materialien und der Bau eines Prüfstandes, war von eigenen privaten
Mitteln abhängig und konnte deshalb nicht erschöpfend betrieben
werden. Ferner stand kein zusätzlicher Betreuer, wie in vielen Betrieben
der Industrie, direkt zur Verfügung, der bei der Realisierung fachlichen
Beistand zum Inhalt zur Gliederung und zur Gestaltung leisten konnte.
Dem "Deutschen Wetterdienst Meteorologisches Observatorium Hamburg"
danke ich für die Überlassung spezieller solarer Strahlungsdaten,
welche erst den Bau eines Prüfstandes für sinnvoll erscheinen
ließen und so den Berechnungen einen authentischen Rahmen zu Grunde
legten.
Herrn Prof. Erhard und seinen Mitarbeitern danke ich für die unverzichtbare
Benutzung des Meßtechniklabors mit seinen Einrichtungen.
Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Nill für die Betreuung an
der Hochschule sowie die Übertragung mehrerer schuleigener Meßinstrumente
für den Gebrauch in dem Prüfstand.
Auch möchte ich mich an dieser Stelle bei allen anderen, die nicht
im einzelnen genannt wurden, für ihre Hilfe und Geduld bedanken. Spezieller
Dank gilt meiner Mutter, ohne deren Hilfe diese Diplomarbeit nicht möglich
gewesen wäre.
Verzeichnis der Formelgrößen.........................................................................................5
2.2.) Wärmebedarf eines reellen Hauses 11
2.3.) Wärmebedarf eines ideal gedämmten Hauses 12
2.3.3.) Lüftungswärmebedarf und Brauchwassererwärmung
13
3.2.) Spezielle Anforderungen 15
4.1.2.) Nachteile und Schwächen 18
4.2.2.) Anbindung in die Heizung 24
4.2.3.) Montage und Produktion 27
4.3.2.) Beschreibung der Komponenten 29
4.5.) Tabellen und Werte zum Rinnenluftkollektor 34
5.2.) Spezielle Solardaten für Würzburg 44
6.1.2.) Speichermedium Luft 59
6.1.3.) Latentspeichermedien 60
6.1.4.) Speichermedium Wasser 61
6.2.2.) Wärmedämmung der Speicher 62
6.2.3.) Thermische Schichtungen im Wärmespeicher 63
6.3.2.) Reserve-(Dynamische Speicherschicht) 64
6.4.2.) Erwärmung des Speicher 65
6.4.3.) Wärmedämmung des Wasserspeichers 66
6.4.4.) Wärmeverlust des Speicher 67
7.2.) Sommerbetrieb-Klimatisierung 70
7.3.)Wärmepumpenbetrieb 71
7.3.2.) Nachtbetrieb mit der Wärmepumpe 72
7.5.) Eckpunkte beim Anlagebetrieb 73
8.1.2.) Wärmegewinn 86
8.2.2.) Die Speichergröße 89
8.2.3.) Speichertemperatur am Ende der Heizperiode 90
9.3.2.) Spezieller Betrieb als Solarstirling 107
9.3.3.) Speicherung der elektrischen Energie 108
12.)
Fotos und Zeichnungen des Prüfstandes und des Versuchskollektor
112
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Verzeichnis der Formelgrößen
Symbole | Beschreibung | Einheit | |
Abdeckfläche des Speichers | |||
Mantelfläche des Speicher | |||
c | Konstante | - | |
spezifische Wärmekapazität ( Gewicht u. Volumen ) | |||
spezifische Wärmekapazität von Wasser | |||
spektrale Einstrahlung | |||
E | Einsparung | DM | |
solare Strahlleistung | |||
k | Wärmedurchgangskoeffizient | ||
Ko | Investitionssumme | DM | |
LE | Längeneinheit | - | |
Luftdurchsatz | |||
n | Amortisationsdauer | Jahre | |
q | Zinssatz | % | |
t | Zeit | sec. | |
Wärmespeicheranfangstemperatur | °C | ||
Wärmespeicherendtemperatur | °C | ||
Umgebungstemperatur im Wärmespeicherraum | °C | ||
Volumen des Wärmespeichers (Reserve) | m³ | ||
spezifischer Wärmeverbrauch des gesamten Hauses | |||
täglicher Wärmegewinn pro m² Kollektorfläche |
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Absorptionsgrad | % | |
Absorptions/Emissionsverhältnis | - | |
theoretische Leistungszahl | - | |
effektive Leistungszahl | - | |
Emissionsgrad der Wärmestrahlung | % |
h | Wirkungsgrad | % |
Kollektorwirkungsgrad des Versuchskollektor 0,92m² | % | |
j | rel. Luftfeuchtigkeit | % |
j | Azimutwinkel | ° |
l | Wärmeleitwert | |
l | Wellenlänge | mm, nm |
r | Dichte | |
r | Reflektionsgrad | % |
t | Transmissionsgrad | % |
- 7 -
Zahlreiche ökologische Untersuchungen und daraus folgend auch politische Entwicklungen der vergangenen Jahre haben uns immer wieder vor Augen, geführt wie begrenzt die natürlichen Rohstoffe sind und wie empfindlich die Natur auf Schadstoffe reagiert.
In der Bundesrepublik Deutschland wurden im Jahr 1989 11219 PJ (1 PJ = Joule) Energie umgesetzt. Die gesamte genutzte Energie betrug 3339 PJ, als nur rund 29%. Dieser geringe Wirkungsgrad zeigt deutlich, wie groß die Verluste durch Umwandlung und Transport der verschiedenen Energieformen, trotz optimierter Kraftwerke und Arbeitsmaschinen, auch heute noch sind.
Einen wesentlichen Anteil an der genutzten (also benötigten) Energie stellen die Raumwärme mit 1452 PJ und die Prozeßwärme mit 1150 PJ dar. Raumwärme regenerativ zu gewinnen wird bereits mit verschiedenen Verfahren betrieben. Der hohe Anteil dieser Raumwärmeenergie an der gesamten Nutzenergie (43,5%) und ihre geringe Wertigkeit (begründet durch Niedertemperaturwärme), läßt diese Energieform auch als prädestiniert für eine alternative Erzeugung erscheinen. Prozeßwärme, die mit 34,5% ebenfalls einen hohen Anteil an der genutzten Energie besitzt, ist aufgrund ihrer Temperatur (häufig oberhalb 300°C) schwieriger zu erzeugen und wird deshalb in Deutschland noch nicht regenerativ gewonnen.
Diese Diplomarbeit soll die Richtung weisen und eine Möglichkeit aufzeigen, die von der Bundesregierung angekündigten Einsparungen der CO Emissionen bis zum Jahr 2005 um 25% zu ermöglichen. Zu verwirklichen ist dieses ehrgeizige Ziel natürlich nur, wenn die Politik der Energiewirtschaft die Kopplung der Kraft- und Wärmeerzeugung gebietet und eine dezentrale Erzeugung elektr. Energie für jedermann ermöglicht.
Selbst unter diesen Aspekten erscheint eine Gewinnung der Raumwärmeenergie
durch Verbrennung fossiler Energieträger, wie z. B. Öl oder Gas,
nicht mehr zeitgemäß. Die sehr energiereichen Brennstoffe gestatten
statt dessen viel mehr Prozeßwärme auf hohen Temperaturniveau
zu erzeugen. Die benötigten Temperaturen, bei der Raumheizung ca.
21°C und beim Brauchwasser 45°C, sind so niedrig, daß die
Erzeugung durch Verbrennung von Öl oder Gas regelrecht einer "Energievernichtung"
gleichkommt.
.
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Technisch versierte Leser werden jetzt protestieren, nicht ganz zu Unrecht. Energie kann weder aus Nichts erschaffen noch kann sie vernichtet werden. Sie kann lediglich in andere Energieformen umgewandelt werden. Aber der Anteil der Energie, der nutzbringend bei der Umwandlung freigesetzt werden kann, z.B. in mech. Kraft oder elektr. Strom, verringert sich bei sinkender Temperatur. Dieser Anteil der Energie heißt "Exergie". Bei den fossilen Energieträgern Öl oder Gas beträgt der Exergieanteil noch 100% der chem. Verbrennungsenergie.
Modernste Gas-Dampf-Kraftwerke können aus diesen 100% Energieeinsatz über 50% elektr. Energie erzeugen (Beispiel: Gas-Dampf-Kraftwerk Ambarli in der Türkei). Der Exergieanteil von 40°C warmen Brausewasser sinkt auf nahezu 0%. Diese im Abwasser enthaltene Energie läßt sich nicht mehr nutzbringend umwandeln.
Ziel bei der Erzeugung muß demnach sein, Niedertemperaturwärme,
wie sie bei der Raumheizung benötigt wird, über andere Verfahren
zu gewinnen. Es bieten sich Sonnenkollektoren zur Wärmeerzeugung an.